Autopilot

Titelbild "autopilot" des Blog-Beitrags "Autopilot"
Der Autopilot kann so manches, nicht aber bewusste Entscheidungen fällen. Die Reaktionsmuster, welchen er sich bedient und die durch unsere persönlichen Prägungen gelenkt werden, folgen vorwiegend einer „Wenn das, dann…-Formel“.

Im Rahmen der Achtsamkeit versteht man unter „Autopilot“ automatisierte Abläufe, also zur Gewohnheit (Routine) gewordene Reaktionsmuster auf äussere wie auch innere Impulse, die weitgehend unbewusst passieren. Sie entwickeln sich sowohl auf motorischer (Handlungsabläufe) wie auch auf mentaler (Denkgewohnheiten) Ebene. Der Autopilot-Modus ist nicht „per se“ etwas Schlechtes. Im Gegenteil, in der Alltagsgestaltung erweist er sich oft als etwas sehr nützliches; denke da zum Beispiel ans Fahrrad- oder Autofahren. Zu einem Problem wird’s, wenn sich der Autopilot verselbstständigt, wenn er unsere Aufmerksamkeit schlafen legt und selbst das Steuer übernimmt. Allzu oft ziehen dann die Tage an uns vorbei, ohne dass wir sie tatsächlich gelebt haben – so ganz in Verbindung mit dem gegenwärtigen Moment.

 

Der Autopilot kann so manches, nicht aber bewusste Entscheidungen fällen. Die Reaktionsmuster, welchen er sich bedient und die durch unsere persönlichen Prägungen gelenkt werden, folgen vorwiegend einer „Wenn das, dann…-Formel“. Auf jene Aktion folgt diese Reaktion; dieser Gedanke führt (für gewöhnlich) zu jenem hin usw. So bildet sich im Laufe unseres Lebens ein komplexes Gewebe aus Automatismen, die täglich ihre Kreise ziehen und uns glauben machen: „so ist das/ unser Leben“ nun mal. Doch ist es das wirklich? Oder ist es so, weil wir auf die gleichen Impulse stets mit den selben Strategien reagieren? Was wäre, wenn wir diesen Kreislauf einmal durchbrechen würden? Dafür müssten wir aber wissen, wo die „Bruchrille“ zu finden ist. Viktor Frankl, österreichischer Psychiater und Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, welcher während des 2. Weltkriegs die Internierung in vier verschiedenen Konzentrationslagern überlebte, gibt dahingehend einen klaren Hinweis:

 

„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum.

In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht,

unsere Reaktion zu wählen.

In unserer Reaktion liegen unser Wachstum

und unsere Freiheit.“

 

Die Praxis der Achtsamkeit ist ein möglicher Pfad zu diesem „Raum“ und unterstützt uns dabei, dort angekommen, auch innezuhalten.

 

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